Etappe W03

Kultur & Geschichte

Urweltmuseum Neiderhell

Das Sammeln von Fossilien ist jahrzehntelange Familientradition im Hause Neiderhell. Sebastian Neiderhell senior begann schon in den 60er Jahren Fossilien zu suchen, zu bergen und zu präparieren. In den 80er Jahren begeisterte sich auch sein Sohn für dieses Hobby. Zum Jahrtausendwechsel entschloss sich die Familie Neiderhell, die gesammelten Schätze auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und begann im August 1999 neben dem gleichnamigen Landgasthof mit dem Bau eines Urweltmuseums, das im Mai 2001 fertiggestellt und eröffnet wurde. Heute werden im Urweltmuseum Neiderhell auf über 460m² Ausstellungsfläche mehr als 2.800 Fossilien und Mineralien gezeigt. Schautafeln geben dem Besucher ergänzende Hintergrundinformationen.

Steinbrucker Str. 4 | 83064 Raubling

www.urweltmuseum.com

Kirche St. Sixtus und St. Laurentius Wiechs

Kirche St. Sixtus und St. Laurentius Wiechs

Die Kirche in Wiechs ist ein sehenswertes, kostbares Denkmal des ländlichen, bayerischen Rokoko. Der Name der Ortschaft "Wiechs" (lateinisch vicus = Dorf) zeugt dabei von einer langen Vergangenheit des Ortes, in dem diese Kirche steht. Sie reicht zurück bis in die Zeit des römischen Imperiums. Im Jahr 765 verschenkte ein gewisser Poapo seinen Besitz zu Wiechs der Kirche Freising. Das heutiges Aussehen der Kirche als gelungenes Werk heiteren Rokokos hat diese durch den letzten der Hausstätter Baumeister, Hans Thaller, erhalten, der die Kirche  in den Jahren 1754 bis 1758 im Stil seiner Zeit umgebaut hatte. Die elegant geformte, gekröpfte Zwiebelhaube, das dezent gegliederte Äußere und die von leichter Hand gestaltete Eingangspforte prägen die Außenansicht. Im Innenraum finden wir ein beeindruckendes, hochkünstlerisches Gefüge. Das Langhaus besteht aus drei gekuppelten, von Gurtbögen getrennten Jochen, der Chorraum aus einem größeren Kuppelraum. Der Raum ist in sehr aufwendiger Weise im Stile des Rokoko ausstuckiert. Aus Stuck bestehen auch die Seitenaltäre, die Kanzel, der Hochaltarstirpes und die Emporenbrüstung. Das Besondere an St. Laurentius ist der feine, zart aufgetragene Stuck, der größtenteils noch in der ursprünglichen Farbtönung erhalten ist. Dem Meister dieses Rokokokleides, Johann Martin Bichler, sind vor allem die beiden kostbaren Seitenaltäre zu verdanken, die in ihrer Konstruktion und Ausgestaltung Seltenheitswert haben. Das Schnitzwerk stammt von Joseph Götsch. Das Altarbild von Sebastian Troger aus dem Jahr 1761 stellt die Kirchenpatrone Papst Sixtus II. und seinen Diakon Laurentius dar, auf die, nach dem Martyrium, Christus im Himmel wartet und denen Engel den Siegeskranz bringen. Ein besonderes Kunstwerk ist auch die Kanzel, deren dezenter, zierlich bewegter Stuck gestaltgewordene Freude am Wort Gottes ist.

Laurenziweg 6 | 83075 Bad Feilnbach

Bad Feilnbach

Bad Feilnbach

Die Gemeinde Bad Feilnbach ist im Zuge der Gemeindegebietsreform in den Jahren 1972 und 1978 aus den ursprünglichen Gemeinden Feilnbach, Wiechs, Au bei Bad Aibling, Dettendorf und Litzldorf entstanden.  Die einzelnen Siedlungen bestanden zum Teil schon zur Römerzeit, urkundlich erwähnt wird Feilnbach erstmals im Jahr 980 als „Fulinpah“, was sich von „fauler Bach“, ableitet und ein träges oder langsam dahin fließendes Gewässer bezeichnet. Im Gegensatz dazu steht der „jähe Bach“, der heutige Jenbach, der wild und ungestüm fließt und dem auch ein Ort seinen Namen verdankt. Das Gebiet dieser flächenmäßig viertgrößten Gemeinde im Landkreis Rosenheim mit 5.800 ha reicht von den Vorbergen des Wendelsteinmassivs weit in das Filz- und Moorgebiet des Rosenheimer Beckens hinein. Berühmte Künstler der Gemeinde sind unter anderem die Baumeister der Hausstätter und Dientzenhofer, die hier geboren und aufgewachsen sind, die Maler Wilhelm Leibl und Johann Sperl wirkten mehrere Jahre in Kutterling. Auch die erste elektrifizierte Eisenbahn in Bayern verkehrte zwischen Bad Aibling und (damals noch) Feilenbach. Eingeweiht wurde die Strecke feierlich am 29. Mai 1897, sie trug erheblich zum wirtschaftlichen Aufschwung der anliegenden Gemeinden bei. Knapp 80 Jahre später im September 1973, stellte die Bundesbahn den Betrieb auf der Strecke aus wirtschaftlichen Gründen ein.

www.bad-feilnbach.de

Kirche Herz Jesu Bad Feilnbach

Die Herz-Jesu-Kirche, die mit ihrer satten Zwiebel auf dem Turm an den Barock vieler Kirchen der Gegend erinnert, ist ein Bau des Münchener Architekten Joseph Rampl aus den Jahren 1956 bis 1957. Der Innenraum überrascht mit seiner großzügigen Weite. Ein Natursteinmosaik mit Steinen aus aller Welt, entworfen vom Münchener Kunstmaler Willibald Bierl und 1971 ausgeführt, bestimmt mit der bemerkenswerten Bildkomposition der Majestas Domini an der Chorrückwand den Raumeindruck. Vom gleichen Künstler stammen auch die großformatigen Glasfenster. Eine Besonderheit ist die Kreuzwegdarstellung des Malers Leo von Welden (1899-1967), der lange in Bad Feilnbach wohnte.

Riesenfeldstraße | 83075 Bad Feilnbach