Etappe W04

Kultur & Geschichte

Bad Feilnbach

Die Gemeinde Bad Feilnbach ist im Zuge der Gemeindegebietsreform in den Jahren 1972 und 1978 aus den ursprünglichen Gemeinden Feilnbach, Wiechs, Au bei Bad Aibling, Dettendorf und Litzldorf entstanden.  Die einzelnen Siedlungen bestanden zum Teil schon zur Römerzeit, urkundlich erwähnt wird Feilnbach erstmals im Jahr 980 als „Fulinpah“, was sich von „fauler Bach“, ableitet und ein träges oder langsam dahin fließendes Gewässer bezeichnet. Im Gegensatz dazu steht der „jähe Bach“, der heutige Jenbach, der wild und ungestüm fließt und dem auch ein Ort seinen Namen verdankt. Das Gebiet dieser flächenmäßig viertgrößten Gemeinde im Landkreis Rosenheim mit 5.800 ha reicht von den Vorbergen des Wendelsteinmassivs weit in das Filz- und Moorgebiet des Rosenheimer Beckens hinein. Berühmte Künstler der Gemeinde sind unter anderem die Baumeister der Hausstätter und Dientzenhofer, die hier geboren und aufgewachsen sind, die Maler Wilhelm Leibl und Johann Sperl wirkten mehrere Jahre in Kutterling. Auch die erste elektrifizierte Eisenbahn in Bayern verkehrte zwischen Bad Aibling und (damals noch) Feilenbach. Eingeweiht wurde die Strecke feierlich am 29. Mai 1897, sie trug erheblich zum wirtschaftlichen Aufschwung der anliegenden Gemeinden bei. Knapp 80 Jahre später im September 1973, stellte die Bundesbahn den Betrieb auf der Strecke aus wirtschaftlichen Gründen ein.

www.bad-feilnbach.de

Kirche Herz Jesu Bad Feilnbach

Kirche Herz Jesu Bad Feilnbach

Die Herz-Jesu-Kirche, die mit ihrer satten Zwiebel auf dem Turm an den Barock vieler Kirchen der Gegend erinnert, ist ein Bau des Münchener Architekten Joseph Rampl aus den Jahren 1956 bis 1957. Der Innenraum überrascht mit seiner großzügigen Weite. Ein Natursteinmosaik mit Steinen aus aller Welt, entworfen vom Münchener Kunstmaler Willibald Bierl und 1971 ausgeführt, bestimmt mit der bemerkenswerten Bildkomposition der Majestas Domini an der Chorrückwand den Raumeindruck. Vom gleichen Künstler stammen auch die großformatigen Glasfenster. Eine Besonderheit ist die Kreuzwegdarstellung des Malers Leo von Welden (1899-1967), der lange in Bad Feilnbach wohnte.

Riesenfeldstraße | 83075 Bad Feilnbach

Leonhardi-Kapelle Hundham

Leonhardi-Kapelle Hundham

1604 erstmals erwähnt ist sie die bedeutendste der ursprünglich zur Pfarrei Elbach gehörenden Kapellen. Zu Ehren des heiligen Leonhard, dem Schutzheiligen des Viehs, findet hier alljährlich am ersten Samstag im November ein Umritt statt. Prachtvoll geschmückte Pferdegespanne mit Truhenwagen, auf denen Männer und Frauen in alten Trachten sitzen, fahren nach dem Gottesdienst an einem im Freien errichteten Altar vorbei, wo der Pfarrer die Pferde segnet. Die Kapelle wurde über viele Jahre liebevoll restauriert. Die im Inneren freigelegten Fresken sind Darstellungen der Heiligen Georg und Martin (neben dem Altar) sowie der Heiligen Katharina, Quirinus, Paulus und Johannes. Links vom Altar findet man die etwa 1780 entstandenen Figur des heiligen Sebastian, rechts die Figur des heiligen Leonhard. Zur Innenausstattung gehört außerdem ein Gemälde „Franziskus auf dem Sterbebette" und eine Hinterglasmalerei, die die 14 Stationen des Kreuzweges zeigt.

www.fischbachau.de/leonhardifahrt-hundham